Aus verschiedenen Perspektiven
Etwas, das viele meiner Bilder eint, habe ich – eben weil es zur Thematik der unterschiedlichen Betrachtungsweise von „Unendlichkeit“ passt – auch bei diesem zweiteiligen Werk bewusst eingesetzt: Die inneren Seiten beider Leinwände sind so gestaltet und dadurch eingebunden, dass auch beim Betrachten von beiden Seiten kein „Bruch“, z.B. durch weiße Ränder, entsteht, sondern das Bild immer ein Ganzes ergibt und komplett betrachtet an das Unendlichkeitszeichen ∞ erinnert, was letztendlich auch den Ausschlag für den Titel gab.
Künstlerischer Prozess
Aus einem inneren Drang heraus entstanden eines abends Skizzen auf Papier für verschiedene Arbeiten zum Thema „kreise“ …
„unendlichkeit ∞“ wurde dann mit verschiedenen Spachtelmassen – zum einen für glatte und zum anderen für erhabenere und auch teilweise aufbrechende Flächen – auf die beiden Leinwände umgesetzt.. Ergänzt durch wenige, sehr bewusst gesetzte, Collagematerialien stand dann das „Grundgerüst“ des zweiteiligen Werkes. Durch Beizen, Acrylfarben und offene Pigmente (teilweise ganz besondere von einem Markt aus Marokko) entstand die Farbigkeit. Mit weiß wurde zum Schluss „reduziert“ und in Teilen aufgehellt, Kupferpigmente setzen an einigen Stellen Glanzpunkte.
Gedanken
Mögen wir den Gedanken der Unendlichkeit oder gibt es auch Momente/Zeiten in denen diese eher einschränkend, gar beängstigend sind und wir die bewusste Endlichkeit anstreben?
Viele wünschen sich sicher in der Freundschaft und der Liebe die Unendlichkeit im Sinne von „bis in alle Ewigkeit“. Geht es jedoch um Krankheiten oder Phasen der Trauer erscheint etwas eben auch unendlich schmerzhaft wenn keine zeitlichen Grenzen erkennbar sind/scheinen.
Dagegen erfreuen wir uns wiederum an den nicht zu existieren scheinenden räumlichen Grenzen z.B. des Meeres oder auch des Sternenhimmels, falls wir diese Anblicke mögen und keine Angst vor der „Weite“ und dem „Nicht-Greifbaren“ haben.
Das Symbol der „Unendlichkeit“ – es ähnelt einer liegenden Ziffer Acht – wurde 1655 von dem englischen Mathematiker John Wallis eingeführt
Wie so vieles ist es eine Frage des Selbst und der Sichtweise. Mir persönlich gefällt die „Unendlichkeit“ – als Symbol und gerne auch als positives Gefühl auf meine liebsten Menschen bezogen.